Unser Urlaub im Südwesten der USA (Mai 2012)    

Las Vegas

Las Vegas Strip

Las Vegas Strip

Nach einem Frühstück auf unserem Hotelbalkon mit Blick auf die London Bridge ging es weiter von Lake Havasu City nach Las Vegas. Dort hatten wir wie immer ein Zimmer im Orleans gebucht, das wir bereits um zwei Uhr nachmittags bezogen, um uns anschließend im Fitnessstudio und am Pool einen essenstechnischen Freiraum zu verschaffen. Dieser wurde benötigt, um beim abendlichen Steak-and-Shrimps-all-you-can-eat-Dinner (für günstige 16$ pro Person) im Orleans zumindest einige Gänge der Leckereien bewältigen zu können. Vor allem die Spare ribs, die Steaks und das Dessertbuffet sind grandios.

Fremont Street

Fremont Street

Anschließend ging es mal wieder zum Shoppen, und zwar in das South Las Vegas Outlet Center, für uns eines der besten und günstigsten im Lande. Das Auto vollbepackt mit Football-Shirts für unsere Söhne zuhause und einigen Designerklamotten für uns selbst ging es weiter zum abendlichen Flanieren Richtung Strip und Downtown. Vor allem die Lichtershow in der Fremont Street, die Wasserspiele vor dem Bellagio, der künstliche Himmel im Cesars Palace und das italienische Flair im Venetian sind immer wieder sehens- und erlebenswert. 

 

Death Valley Nationalpark

Badwater Basin

Badwater Point

Nachdem wir während der letzten Las-Vegas-Aufenthalte, obwohl wir es uns stets vorgenommen hatten, nie Zeit dafür gefunden hatten, machten wir dieses Mal Ernst und einen Tagesausflug in das Death Valley. Nach zwei Stunden Fahrzeit erreichten wir den südlichen Eingang des Nationalparks bei Shoshone. Von dort ging es in einer fantastischen Mondlandschaft über die Badwater Road Richtung Norden. Schließlich erreichten wir den tiefsten Punkt Nordamerikas: Badwater Point (282 Fuß oder 86 m unter dem Meeresspiegel). Das Außenthermometer des Jeeps zeigte 117 Grad Fahrenheit (47,2 Grad Celsius). Mit dem Ausstieg aus dem klimatisierten Auto traf es uns wie ein Hammerschlag, die Luft brannte förmlich. Der 10-minütige Gang über das imposante Badwater-Basin-Salzfeld trocknet einen schier aus wie ein mehrstündiger Dauerlauf.

Zabriskie Point

Zabriskie Point

Nach einem Ausgleich des Wasserhaushalts ging es dann weiter zum Artists Drive, einer 15 km langen Einbahnstraße, die an jeder Kurve andere landschaftliche Farben und Formen bietet. Wenn man hier ist, sollte man den Drive auf alle Fälle durchfahren (allerdings für Wohnmobile verboten). Anschließend absolvierten wir, der großen Hitze trotzend, noch den Golden Canyon Trail, einen rund 1,5 km langen Hiking Trail, der in einen goldfarben schimmernden Canyon mündet. Zum Abschluss ging es noch zum Zabriskie Point, mit einem fantastischen Ausblick auf das gesamte Tal. Fazit: Wer ein paar Tage in Las Vegas urlaubt, sollte sich das Death Valley keinesfalls entgehen lassen. 

 

Page

Horseshoe Bend

Horseshoe Bend

Nach einem stärkenden Frühstücksbuffet ging es am nächsten Tag weiter Richtung Page, unsere längste Etappe (knapp 450 km). Auf der Inteerstate fuhren wir zunächst recht zügig nach St. George, von dort auf der US 389 bzw. 89 Richtung Osten. Den Zion Nationalpark ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen, ihn hatten wir bereits früher einmal besucht. Die Fahrt durch die Vermillion Cliffs zog sich dann doch sehr. Ein Besuch der so genannten "wave" war aufgrund der fehlenden permits leider nicht möglich, dies werden wir aber auf alle Fälle in einer der nächsten Urlaube nachholen. Schließlich kam dann doch Page in Sicht, wir bogen aber rund 6 km vor Page von der US 89 links auf einen Parkplatz ab. Von hier gingen wir noch 10 Minuten über eine Kuppe, um dann zu einer der Sehenswürdigkeiten zu gelangen, die viele USA-Kalender ziert: den Horseshoe-Bend. Gebildet wird er vom Colorado River, der sich hier in Form eines Hufeisens durch die Landschaft schlängelt. Die Aussicht ist atemberaubend und die Begierde, dies auch fototechnisch einzufangen, groß, dennoch sollte man Vorsicht walten lassen. Man befindet sich rund 500 m über dem Fluß und es existiert keine Absperrsicherung, frei nach dem amerikanischen Motto: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Dies hatte ein griechischer Tourist 2010 leider nicht verinnerlicht und stürzte ab.

Lake Powell

Lake Powell

Nachdem wir den Horseshoe Bend ausführlich auf unsere Foto-Speicherkarte gebannt hatten, bezogen wir unser Zimmer im Days Inn in Page. Das Hotel ist zu empfehlen, schöne Zimmer, Pool und sonstige gute Ausstattung. Anschließend ging es zum Glen Canyon Dam und dem Südzipfel des Lake Powell, wo wir den Sonnenuntergang mit den Füßen im Wasser genossen. 

 

Lower Antelope Canyon

Am nächsten Tag ging es auf der US 98 Richtung Kaibito. Unser nächstes Ziel: Der Lower Antelope Canyon, eigentlich eine Touristenattraktion höchster Güte. Bereits nach wenigen Kilomtern kam tatsächlich ein Hinweisschild: Upper Antelope Canyon. Der sollte es allerdings nicht sein, da tendenziell überlaufen und noch teurer als der Lower Antelope Canyon. Wir fuhren also weiter und weiter ... nichts. Daher wieder zurück, erneut kein Hinweis. Das Navi half auch nicht weiter. Etwas ratlos folgten wir einem Schild mit der Aufschrift "Antelope Point". Und tatsächlich, es kam schließlich ein geschotterter Parkplatz in Sicht. Wir stellten unseren Jeep in die Reihe der geparkten Fahrzeuge und gingen zu einer nicht sehr repräsentativen Bretterbude. Eine American Native erklärte uns, dass wir a) 40 Minuten warten müssten, da nur jeweils 16 Personen mit Führer den Canyon betreten dürfen und zwischen zwei Gruppen 20 Minuten Abstand sein müssen, und b) 26 Dollar pro Person zu entrichten hätten. Na ja, man gönnt sich ja sonst nichts: Nach den 40 Minuten Wartezeit bei 40 Grad Celsius ging es dann los, unser indianischer Führer führte uns zuerst zu einem Schild, auf dem 12 Namen vermerkt waren, 12 Touristen, die 1998 bei einem plötzlichen Gewitter im Canyon von der flash flood überrascht wurden und ertranken.

Mit einem leicht mulmigen Gefühl näherten wir uns dem Eingang. Die beiden Antelope Canyons sind Slot Canyons, also teilweise sehr enge "Schlitzcanyons", daher sind auch die Eingänge nur Schlitze im Boden und sehr knapp bemessen. Ich fragte mich, wie unser wohlbeleibter Indianer das wohlschaffen würde, aber ruck zuck war er schon im Felsboden verschwunden. Wir folgten ihm, über engen Metalltreppen ging es nach unten, in eine Wunderwelt von Farbschattierungen und Lichtspielen. Ich hatte viele Berichte über die beiden Canyons gelesen, aber die Realität übertraf alle Phantasien. Nach jeder Kurve andere Farben und Sonnenlichtreflektionen, andere Felsformationen, die von den Indianern natürlich alle mit phantasievollen Namen versehen worden waren. Indianische Flötenmusik tat ihr Übriges, um jeden eine Stunde lang total zu faszinieren. Der Besuch des Canyons war jeden Dollar wert und ist sicherlich ein großes Highlight für jeden Touristen im Südwesten der USA.